Um den Rohstoff Daune ranken sich zahlreiche Mythen und Missverständnisse, mit denen wir uns an dieser Stelle beschäftigen möchten. Denn die Entscheidung pro oder contra Daune sollte auf Basis der nüchternen Fakten erfolgen.

 

Ein landläufiger Trugschluss, ist die Annahme, dass weiße Daunen besser sind als graue Daunen. Die Farbe hat keinerlei Einfluss auf die Qualität. Dennoch werden weiße Daunen und auch Federn zu höheren Preisen gehandelt, da Verbraucher Daunen mit einem dunkleren Farbton mit Schmutz in Verbindung bringen. Die Farbe von Daunen und Federn hat nichts mit der Qualität zu tun. Diese ist lediglich durch die Pigmentierung entstanden.  Im Hochpreisbereich gibt es wesentlich bessere Entendaunen als Gänsedaunen. Die Qualität der Daune hängt nämlich nicht nur von der Geflügelart, sonder vielmehr von Lebensraum und Rasse der Tiere ab. Ein Beispiel ist die Eiderdaune. Sie stammt von der Eiderente und nicht von einer Gans. Die Eiderdaune ist die hochwertigste und teuerste aller Daunen. Die Eiderdaunen haben die höchste Dichte und größte Füllkraft bei geringstem Gewicht. Sie kletten sehr stark zusammen und sind deshalb die stärksten Wärmeisolatoren.
Falsch ist die Aussage: „Daunendecken sind nicht für Stauballergiker geeignet“ – Tatsache ist, dass sich Milben nicht von Daunen und Federn ernähren. Das Allergen, auf das der menschliche Körper bei der Hausstauballergie reagiert, ist nicht der Staub, sondern die Ausscheidungen der Hausstaubmilbe. Der Kot trocknet aus und zerfällt in sehr kleine Teilchen und vermischt sich mit dem Hausstaub. Wird dieser allergenhaltige Staub aufgewirbelt und mit der Atemluft inhaliert, kann es dann bei entsprechenden Personen zu allergischen Reaktionen kommen. Die Hausstaubmilbe gehört zur Gattung der Spinnentiere und ist ein ganz natürlicher Mitbewohner unserer häuslichen Umgebung. Hausstaubmilben haben nichts mit Unsauberkeit zu tun.  Die Milbe fühlt sich zum Menschen hingezogen, jedoch nicht zur Daune. Hinzu kommt, dass Daunendecken über ein dicht gewebtes, robustes Inlett verfügen, um ein Austreten der darin enthaltenen Daunen und Federn zu verhindern. Dieses Inlett stellt für Milben eine unüberwindliche Hürde dar. Folglich sind Daunendecken ganz besonders für Menschen geeignet, die unter einer Hausstauballergie leiden. Dieser Meinung sind auch führende Mediziner. Studien der Universitäten Kiel und Frankfurt sowie der Wellington School of Medicine in Neuseeland haben nachgewiesen, dass in daunen- und federngefüllten Bettwaren praktisch keine Hausstaubmilben zu finden sind. Daunendecken und -kissen sind somit entgegen der landläufigen Meinung für Allergiker besonders geeignet und sorgen für ein angenehmes, absolut allergiefreies Schlafklima. Wird die Daunendecke und das Kissen in regelmäßigen Zeitabständen bei 60 °C gewaschen, wird es den Milben zusätzlich schwer gemacht, da sie diese Temperatur nicht überleben.
Falsch ist ebenfalls die Aussage: „Synthetische Fasern sind eine gleichwertige Alternative zu Daunen“ – Sicherlich spricht nichts gegen die Verwendung von synthetischen Fasern auf Mineralölbasis für eine ganze Reihe von Konsumprodukten. Eine Welt ohne Synthetik ist derzeit kaum vorstellbar. Doch wenn es um hochwertige Bettwaren oder Outdoor-Produkte für höchste Performance geht, sind synthetische Fasern keinesfalls gleichwertig. Warum? Zum einen ist die Daune ein hundertprozentiges Naturprodukt, das biologisch abbaubar ist. Synthetische Fasern werden aus einer endlichen Ressource – Mineralöl, hergestellt. Zudem sind synthetische Fasern nicht im selben Maße wiederverwertbar. Da ein Federbett zu 100% ein Naturprodukt ist und Federn(kiele) überdies ein exzellenter Blumendünger sind, kann das Bett, das ausgedient hat, ohne weiteres im heimischen Garten vergraben werden. Im Gegensatz zum Synthetik-Bett, das bei der Entsorgung als Sondermüll zu behandeln ist. Zum anderen ist die Daune mit Blick auf Isolierfähigkeit, Bauschkraft und Feuchtigkeitsaustausch eindeutig überlegen. Daune ist das beste Material, wenn es um die Relation von Wärme und Gewicht geht. Es ist kein Zufall, dass Extrembergsteiger und Polarforscher auf Daunenjacken und -schlafsäcke setzen. Gerade auch weil eine äußerst dicht gepackte Daunenjacke immer wieder ihre Form zurück gewinnt – eine Fähigkeit, die nur Daunen besitzen. Maksut Schumajew, einer der besten Bergsteiger der Welt, hat alle Achttausender bestiegen. Schumajew vertritt die Meinung, dass rund 50% seiner Erfolge auf den Achttausendern auf seine Bekleidung zurückzuführen ist. „Momentan geben mir künstliche Füllungen in einem Overall keine Sicherheit, dass ich bei -50 Grad nicht frieren werde“, stellt Schumajew fest.